EXCLUSIVEMENT CHEZ VERO TOURS
A BAMAKO NOS CLIENTS SONT DESORMAIS HEBERGES DANS LE NOUVEL HOTEL DE SALIF KEITA!
Situé sur une petite île dans le fleuve Niger aux portes de Bamako, l’hôtel propose des bungalows style « case africaine ». Grâce à sa situation spéciale, loin du bruit de la capitale, l’hôtel assure un séjour reposant dans un cadre de rêve. Les clients peuvent se reposer au bord d’une grande piscine ou se baigner dans le Niger. L’eau est propre et le courant du fleuve limite les risques de bilharziose. Lors d’une promenade sur l’île il y a beaucoup de choses à découvrir: dans une petite forêt de manguiers vous rencontrerez de nombreuses espèces d’oiseaux, au bord du fleuve il y a des gazelles qui broutent et un baobab majestueux offre de l’ombre et sert de source d’inspiration. Savourez l’ambiance africaine authentique avec ses nuits étoilées dans ce petit paradis. Et si le musicien célèbre n’est pas en tour, il va vous accueillir personnellement.
La propriétaire de Vero Tours, Veronika Staltmanis, avec Salif Keita | |
28.02.2012
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Der neue Hogon ist da!
Vero Tours war bei seiner Inthronisierung dabei
Zwischen dem 2. Oktober und dem 4. Oktober 2011 wurde in Arou im Dogonland ein neuer Hogon, der religiöse Führer der Dogon, gewählt. Lange haben die animistischen Dogon auf ihn gewartet. Nach dem Tod des Hogons von Arou im Jahre 2002 wurde vor drei Jahren ein Nachfolger gewählt. Über ihn grassieren viele Gerüchte, so soll er überzeugter Muslim gewesen sein und gegen seine Überzeugung Hogon, auch die animistische Bevölkerung stand nicht hinter ihm. Schon bald nach seiner Einführung als Hogon flüchtete er aus dem Tempel, manche wollen ihn in der Elfenbeinküste gesehen haben, andere sagen, er sei vergiftet worden. Falls er noch lebt, kann er nicht zurück in die Heimat, denn es ist eine Schande, das Amt des Hogons niederzulegen. Weitere drei Jahre hat es gedauert, einen neuen Hogon zu finden. Der Hogon muss sein weltliches Leben aufgeben, seine Familie verlassen und in den abgelegenen Tempel von Arou ziehen. Also kein Wunder, dass es nicht so viele Freiwillige gibt.
Sonntag, 2. Oktober 2011: Am Sonntagnachmittag machen wir uns auf den beschwerlichen Weg nach Arou. Hoch oben in der Falaise de Bandiagara liegt der kleine Ort und der Tempel, auch Ginna genannt, das höchste Heiligtum der Dogon. Die Sonne brennt auf uns herab, doch sagenhafte Ausblicke auf das Felsmassiv und die Gondo-Ebene entschädigen uns für die Strapazen. Oben angekommen finden wir reges Treiben vor, die Festlichkeiten werden vorbereitet. Der Hogon hat sich vor der Zeremonie für 15 Tage in eine Höhle zurückgezogen, um zu meditieren. Seine Inthronisierung ist sowohl Beerdigungsfeier als auch Taufe. Am späten Nachmittag versammeln sich die Anhänger des Hogon auf dem kleinen Dorfplatz. Auch aus der Ebene haben sich viele Animisten nach Arou begeben, um dem großen Ereignis beizuwohnen. Symbolisch finden heute in Abwesenheit des neuen spirituellen Führers die Bestattungsfeierlichkeiten statt. Er tritt aus dem weltlichen Leben. Bunt gekleidete Männer und Frauen tanzen, ein Schaf wird geschlachtet. Anschließend ziehen alle in eine Höhle neben dem Tempel, wo seit Wochen die Schmiede damit beschäftigt sind, die notwendigen Werkzeuge, die der Hogon im Tempel brauchen wird, herzustellen. Auch die Frauen sind in die Vorbereitungen eingebunden, sie stellen fleißig Hirsebier her und füllen es in große Tontöpfe. In der Höhle wird ein Huhn geopfert. Alle starren gebannt auf das Ritual, das Glück oder Unglück bedeutet. Doch das Opferhuhn fällt auf den Bauch und alle atmen auf: ein gutes Omen!
Die Sonne steht schon tief, als wir unseren Rückweg zum Campement in der Ebene antreten. Die Frau unseres Campementchefs Meni hat leckere Macaroni für uns gekocht. Das Bier ist warm, aber egal: nach den Anstrengungen rinnt es runter wie Öl! Die Nacht verbringen wir auf dem Dach des Campements, unser Zelt ist das Himmelszelt mit Millionen von Sternen.
Montag, 3. Oktober 2011: Nach dem Frühstück steigen wir wieder hoch nach Arou. Diese Anstrengungen sind notwendig, da es in Arou selbst kein Campement gibt. Heute ist der große Tag, an dem der Hogon die Grotte verlässt. Es ist Brauch, dass die Einwohner des kleinen Nachbarortes Nini den Hogon als Geisel nehmen und ein Lösegeld verlangen. Gegen Mittag machen sich zuerst fünf auserwählte Männer auf den Weg zur Grotte, um das Lösegeld auszuhandeln und den Hogon zu befreien. Zur gleichen Zeit zieht ein Gewitter auf, und es fängt an, leicht zu regnen. Auch dies wird als gutes Omen gedeutet. Das Bauernvolk der Dogon, das hauptsächlich Hirse, Fonio und Zwiebeln anbaut, braucht dringend Regen. Dieses Ritual der „Befreiung“ ist streng geheim und findet „hinter geschlossenen Türen“ statt. Gut eine Stunde später folgen unter Trommelwirbel und Flötenmusik Dutzende von Anhängern. Auch wir laufen los, über Stock und Stein, über Felsen und durch Hirsefelder, mal hoch mal runter. Ganz oben in einem Felsen in der Nähe des Ortes Koundou-Na befindet sich die Grotte. Die Mittagssonne brennt gnadenlos auf uns herab, doch wir schaffen es pünktlich an der Höhle zu sein. Kaum sind wir da, wird der neue Hogon auf den Schultern eines Anhängers, umringt von der Masse, herausgetragen. Ein bisschen verloren wirkt er, wie er da so umjubelt wird. Er wird nun den ganzen Weg zurück nach Arou bis zum Tempel getragen. Nun gibt es kein Zurück mehr, er darf das Tempelgebiet nie mehr verlassen. Am Tempel findet noch eine Zeremonie statt, die Dorfbewohner feiern weiter bis weit in die Nacht hinein. Doch wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen für den Abstieg, denn im Dunkeln ist der steinige Pfad in die Ebene lebensgefährlich für ungeübte Europäer.
Dienstag, 4. Oktober 2011: Unser letzter Aufstieg! Am Morgen sitzt einer der Ältesten vor dem Tempel und erzählt die Geschichte der Dogon. In der Höhle neben dem Tempel haben die Schmiede ihre Arbeit eingestellt: Alle Werkzeuge sind fertig für den Hogon. Das Hirsebier wird vor den Tempel getragen. Heute wird der Hogon inthronisiert. Traditionsgemäß wird er dafür vorher rasiert, doch auch diese Zeremonie ist geheim und findet nicht in der Öffentlichkeit statt. Anschließend versammeln sich Männer, Frauen, Alte, Junge vor dem Tempel. Zuerst wird der Thron herausgetragen: ein kleiner Schemel in Form eines Pferdes. Dann kommen verschiedene Würdenträger, die Priester, die dem Hogon assistieren und zuletzt der Hogon selbst. Er trägt eine rote Mütze und wird auf den Thron gesetzt. Unter Trommelmusik und lauten Jubelschreien erhält er Geldgeschenke. Bis weit in die Nacht hinein wird gefeiert.
Eigentlich schreibt die Tradition vor, dass der Hogon das älteste Mitglied der drei in Arou ansässigen Clans sein soll. Doch auch im Dogonland ist die Tradition im Wandel. Der neue Hogon ist erst circa 65 Jahre alt und bei weitem nicht das älteste Familienmitglied. Von nun an ist er Ratgeber, Heiler und Orakel und untersteht vielen Tabus und Vorschriften. Niemand darf ihn berühren oder ihm die Hand geben. Er darf keinen Fonio mehr essen und nur junge noch nicht geschlechtsreife Mädchen dürfen für ihn kochen.
Die Zeremonie wurde begleitet von einem deutschen Filmteam, das eine Reportage über die Arbeit der Mission Culturelle in Bandiagara gedreht hat. Der Film wird am 6. Dezember auf ARTE ausgestrahlt. Der Tempel von Arou wurde erst 2004 von der Mission Culturelle von Bandiagara mit Hilfe des World Monuments Found der UNESCO aufwändig restauriert.
Hier noch ein paar Fotos:
Die Falaise von Bandiagara | |
Der Tempel von Arou - Sitz des Hogon | |
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Tänze zur Bestattungsfeier | |
Der Hogon wird aus der Höhle getragen | |
Inthronisierung des Hogon | |